Die Landschaft der Unternehmenssicherheit hat sich in den letzten Jahren erheblich verändert. Von einem traditionellen Fokus auf physische Sicherheitsmaßnahmen hin zu einem umfassenderen Ansatz, der auch Cyber-Bedrohungen und andere nicht-physische Risiken einschließt. Die PwC Corporate Security Benchmarking Survey 2022 bietet wertvolle Einblicke in diese Transformation und die zukünftigen Herausforderungen, denen sich Unternehmen stellen müssen.
Die Entwicklung der Corporate Security
Historisch gesehen konzentrierte sich die Unternehmenssicherheit auf physische Maßnahmen, die oft als “guards, guns and gates” bezeichnet wurden. Heute umfasst Corporate Security ein breiteres Spektrum, einschließlich Cybersicherheit, Risikomanagement und Krisenbewältigung. Diese Weiterentwicklung ist eine Reaktion auf die wachsenden und sich verändernden Bedrohungen, denen Unternehmen ausgesetzt sind.
Wahrnehmung und Reifegrad
Ein zentrales Thema der Umfrage war die Wahrnehmung der Unternehmenssicherheit durch die Führungsebene und die Sicherheitsverantwortlichen. Während 80% der Führungskräfte (C-Suite) und Chief Security Officers (CSOs) Corporate Security als geschäftlichen Enabler betrachten, besteht eine Diskrepanz in der Wahrnehmung der Reife der Sicherheitsfunktionen. 53% der CSOs bewerten ihre Sicherheitsfunktionen als “etabliert”, während nur 44% der C-Suite diese Ansicht teilen. Diese Wahrnehmungslücke unterstreicht die Notwendigkeit einer verbesserten Kommunikation und Zusammenarbeit.
Werksschutz und Objektschutz als Schlüsselkomponenten
Ein wesentlicher Aspekt der Unternehmenssicherheit ist der Werksschutz, der alle Maßnahmen umfasst, die darauf abzielen, ein Unternehmen, seine Mitarbeiter und Sachwerte zu schützen. Der Werksschutz schließt physische Sicherheit, Zugangskontrollen und die Überwachung von Unternehmensgeländen ein, um Schäden durch Diebstahl, Vandalismus oder Sabotage zu verhindern.
Der Objektschutz konzentriert sich dagegen auf den Schutz bestimmter Objekte oder Bereiche innerhalb eines Unternehmens. Dies kann die Sicherung von Lagern, Rechenzentren oder Produktionsanlagen umfassen. Der Objektschutz ist darauf ausgelegt, spezifische Risiken zu minimieren, die mit diesen Objekten verbunden sind.
Komponenten des Werksschutzes:
• Zugangskontrollen: Überwachung und Steuerung des Zutritts zu Unternehmensgebäuden und -geländen.
• Überwachungssysteme: Einsatz von Kameras und Alarmsystemen zur Überwachung kritischer Bereiche.
• Sicherheitsdienste: Präsenz von Sicherheitspersonal zur Abschreckung und Reaktion auf Sicherheitsvorfälle.
Komponenten des Objektschutzes:
• Risikobewertung: Identifikation und Bewertung potenzieller Risiken für spezifische Objekte.
• Schutzmaßnahmen: Implementierung von Maßnahmen wie Zugangsbeschränkungen, Überwachung und Alarmierung.
• Kontrollen und Audits: Regelmäßige Überprüfungen der Schutzmaßnahmen, um deren Wirksamkeit sicherzustellen.
Hauptsicherheitsbedrohungen
Die größten Herausforderungen, denen sich die Unternehmenssicherheit in den nächsten fünf Jahren gegenübersieht, sind:
1. Cyberkriminalität: 78% der Befragten sehen Cyberkriminalität als die größte Bedrohung an. Dies unterstreicht die Notwendigkeit robuster Cybersicherheitsmaßnahmen und ständiger Weiterbildung.
2. Ressourcenmangel: 67% der Befragten berichten über einen Mangel an finanziellen und personellen Ressourcen, was die Effektivität der Sicherheitsmaßnahmen beeinträchtigen kann.
3. Sicherheit in der Lieferkette: Ebenfalls von 67% als kritisch eingestuft, zeigt dies die Bedeutung eines umfassenden Ansatzes zur Sicherung der gesamten Lieferkette.
Notwendigkeit zusätzlicher Fähigkeiten
Die Umfrage hebt auch die Notwendigkeit zusätzlicher Fähigkeiten in den Bereichen Informationssicherheit, Cybersicherheit und Krisenmanagement hervor. Während 60% der C-Suite einen dringenden Bedarf an verbesserten Fähigkeiten in der Informationssicherheit sehen, teilen nur 37% der CSOs diese Ansicht. Diese Diskrepanz verdeutlicht die unterschiedlichen Prioritäten und Wahrnehmungen innerhalb der Organisationen.
Digitalisierung und Ressourcen
Die Rolle der Digitalisierung in der Unternehmenssicherheit kann nicht überschätzt werden. 69% der CSOs und 68% der C-Suite glauben, dass ihre Sicherheitsfunktionen ausreichend digitalisiert sind, um den aktuellen Herausforderungen zu begegnen. Allerdings gibt es weiterhin Bedenken hinsichtlich der finanziellen und personellen Ressourcen. 75% der Befragten sind der Meinung, dass ihre Corporate Security ausreichend finanziert ist, aber 23% der CSOs und 11% der C-Suite sind anderer Meinung.
Fazit
Die PwC Corporate Security Benchmarking Survey 2022 zeigt, dass die Unternehmenssicherheit zunehmend als geschäftlicher Enabler anerkannt wird. Allerdings bestehen weiterhin Wahrnehmungslücken zwischen CSOs und der C-Suite, die eine verbesserte Kommunikation und Zusammenarbeit erfordern. Die Integration neuer Technologien wie KI und die Anpassung an hybride Arbeitsmodelle sind entscheidend, um zukünftigen Sicherheitsherausforderungen zu begegnen.
Von 2022 bis 2024 hat sich die Unternehmenssicherheit erheblich weiterentwickelt. KI hat eine zentrale Rolle übernommen, insbesondere in den Bereichen Bedrohungserkennung und Risikoanalyse. Unternehmen setzen generative KI (GenAI) ein, um die Effizienz ihrer Sicherheitsoperationen zu verbessern und Bedrohungen schneller zu identifizieren und abzuwehren. Diese Technologie bringt jedoch auch neue Herausforderungen und Risiken mit sich.
Unternehmen müssen ihre Sicherheitsstrategien kontinuierlich anpassen, um den sich ständig ändernden Bedrohungen gerecht zu werden und ihre Resilienz zu stärken. Eine enge Zusammenarbeit zwischen der C-Suite und den Sicherheitsverantwortlichen sowie eine klare Kommunikation sind dabei unerlässlich. Für detailierte Information lesen den Artikel auf pwc.de.
Quellen:
• PwC Corporate Security Benchmarking Survey 2022
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